Erntezeit – Musterbeispiel für eine rasante Entwicklung

Aufstellen der Getreidepuppen

Vor gerade mal 60 – 80 Jahren bediente man sich in der Landwirtschaft der Muskelkraft von Pferden oder Ochsen. Erntezeit – das bedeutete vollen Einsatz für den Bauern und seine gesamte Familie sowie gedungener Landarbeiter.
Das Getreide stand zu dieser Zeit höher, als heute. Man brauchte das Stroh. Es diente dem Vieh als Lager im Stall und danach als Dung auf dem Feld.
War das Getreide reif, wurde es geschnitten, inzwischen nicht mehr mit der Sense, sonder mit dem Mähbinder, gezogen von Pferden. Das Getreide wurde gemäht und gleichzeitig in Bündel, sogenannte Garben, gebunden. Arbeiter stellten sie aufrecht so aneinander, dass sie sich gegenseitig stützten. So konnte es noch nachreifen und trocknen.  Danach wurde es mit Leiterwagen eingefahren und auf dem Bauernhof, oder, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist, gleich auf dem Feld gedroschen. Eine Dreschmaschine, angetrieben durch einen Dieselmotor oder eine Dampfmaschine, übernahm diesen Part. Das gedroschene Getreide fiel direkt in Säcke und das leere Stroh wurde gebündelt und in der Feldscheune gestapelt oder unter freiem Himmel in Feime aufgesetzt. Nach dem Abernten wurde das Stoppelfeld mit einem Krupper umgebrochen, einem Gerät, das wiederum von Pferden gezogen wurde. 
Fotos: Archiv Ortschronik (3), Rolf Langhof (3)

Mähbinder mit Ausleger

Druschplatz – links wird ein Keschrechen über das abgeerntete Feld gezogen, um auch noch die letzten Halme aufzusammeln

Das abgeerntete Feld wird umgebrochen

In heutiger Zeit erledigt die Ernte der Mähdrescher – hier bei der Rapsernte

Das liegen gebliebene Stroh wird maschinell in Rollen gepresst und abgefahren

Gleichzeitig wird damit begonnen, das abgeerntete Feld umzubrechen.